Die nächste, so nicht erwartete Pleite

Eine gut gefüllte Halle, 450 Zuschauer, anfangs gespannte Atmosphäre, alles war angerichtet zu einem Handballfest. Nur die Leistung der Raunauer Jungs sollte nicht dazu passen. Mit der schwächsten Heimleistung der Saison hatte der TSV Niederraunau beim 20:27 keine Chance gegen den souverän auftretenden TSV Haunstetten.

Die erste Halbzeit war dabei mit Sicherheit die schwächste der ganzen Saison. Ähnliches hatten die Raunauer nur in Anzing angestellt. In der zweiten Hälfte besannen sich die Raunauer dann wenigstens ihres Kampfgeistes und hielten die Heimniederlage in Grenzen. Gleich zum Spielbeginn zeigte der 18-jährige Max Horner den Raunauern ihre Geschwindigkeitsgrenzen auf. Das Supertalent setzte sich drei Mal in Folge gegen die statische Abwehr durch. Boris Matzner traf dann zwar zwei Mal aus schwierigem Winkel, das Raunauer Angriffsspiel kam trotzdem nicht in die Gänge. Als dann auch noch drei Hundertprozentige, ergänzt durch einen Siebenmeterfehlwurf von Michael Thalhofer, vergeben wurden war der spielentscheidende Rückstand schon hergestellt. Die Raunauer reagierten geschockt. Selbst Maxi Jekle, der zuvor noch mehrere Chancen entschärft hatte, griff zunehmend ins Leere. Für ihn kam Armin Hessheimer ins Spiel. Mit vielen Paraden bewies er, dass Raunau zumindest auf der Torhüterposition Bayernligareife besitzt. Im Angriffsspiel war diese dagegen nicht zu erkennen. So äußerte sich auch Maxi Deisenhofer nach dem Spiel tief enttäuscht: „Das Spiel in Erlangen durften wir abhaken. Aber heute haben wir uns echt was ausgerechnet und dann das.“ Der Raunauer Angriff kam gegen den vorne verteidigenden, mit gefühlten Zweimeter-Armen ausgestatteten Stefan Tischinger überhaupt nicht ins Spiel. Die Raunauer fanden einfach keine Mittel das für ihre Angriffsbemühungen so wichtige Tempo aufzubauen. Auch bemühten sie sich während des ganzen Spiels kaum, ein Gegenmittel gegen die enge Deckung auf Mathias Waldmann zu finden. So war die ganze linke Seite wie gelähmt. Der Halbzeitrückstand von 7:15 war nur eine logische Folge dieses Geschehens.

Deutlich besser wurde es dann in der zweiten Hälfte. Trainer Markus setzte zwar weiterhin die noch immer angeschlagenen Andreas von Kries und Julian Waldmann nicht ein. Das Risiko der Verlängerung der Verletzungspausen war einfach zu hoch und nach dem Spielverlauf auch nicht mehr gerechtfertigt. Dass Raunau aber auch sonst genügend gute Handballer hat bewiesen die Jungs dann zumindest phasenweise. Schnell wurde auf 11:15 aufgeholt und es kam wieder etwas Stimmung auf. Doch dann das Dauermanko der Saison. In Reihe wurde freistehend vergeben, unter anderem weitere zwei Siebenmeter von Maxi Deisenhofer. Eine schöne Dreierserie von Michael Klaußer zum Spielende hin, ließ dann noch ein ertragbares Endergebnis mit einer 20 auf der Habenseite zu. 

Torschützen TSV: Maxi Deisenhofer 4/3, Mathias Waldmann 3, Michael Klaußer 3, Boris Matzner 3, Lukas Konkel 3/2, Michael Thalhofer 2, Tobias Hartmann 1, Rupert Sadlo 1.

Spiel-Stenogramm: 0:2, 2:5, 4:11, 6:12, 7:15 (Halbzeitstand), 10:15, 11:17, 13:21, 17:25, 20:27 Endstand