Es wird nicht besser -- im Gegenteil

Ein gruseliges Handball-Landesligaspiel entwickelte sich am Samstagabend beim Aufsteiger TSV Mainburg. Wobei das die Einheimischen sicherlich nicht so empfanden. Immerhin behielt der Aufsteiger aus Niederbayern erstmals zwei Landesliga-Punkte zuhause. Zum zweiten Mal in der neuen Saison enttäuschten dagegen die Raunauer, die ein verdientes 25:21 hinnehmen mussten.

Das Spiel war geprägt von einer Unzahl an Unterbrechungen durch Wischpausen. Diese waren dem rutschigen Hallenboden geschuldet. Genauso wenig zurecht kamen die Niederraunauer mit dem Spielgerät. Der Ball wollte und wollte auf dem Boden nicht springen. Aber das sind manchmal übliche Heimvorteile, die eine routinierte Mannschaft wegstecken sollte. Doch so präsentiert sich Raunau zurzeit einfach nicht. Selbst der Umstand, dass aus dem Kader der Aufstiegssaison in die Bayernliga gerade noch einmal vier Spieler am Samstag zur Verfügung standen, entschuldigt die pomadige und gehemmt wirkende Spielweise nicht. Die Spieler selbst sahen den Gegner stärker als vielleicht ein neutraler Beobachter. „In der Abwehr spielen sie schon sehr stark. Körperlich waren sie uns sowieso haushoch überlegen“, so Mathias Waldmann nach dem Spiel. Gezeichnet war er von einer dicken Nase, die einen Schlag der beherzt, aber nie unfair zugreifenden Gastgeber abbekam. Weitergehend die Analyse von Stefan Jordan: „Jetzt stellen wir über lange Zeit eine vernünftige Abwehr, dann bringen wir im Rückraum aber gar nichts zusammen.“ Dazu ergänzte dann der bombensichere Siebenmeterschütze Lukas Konkel: „Wenn der Rückraum zu wenig Druck aufbaut kommen die Außen auch nicht mehr zum Zug.“ Die Auusagen waren durchaus zutreffend. Der Schlüssel wieder erfolgreich zu werden findet sich nur im Rückraumspiel. Trainer Udo Mesch, der nach seinem Amerika-Aufenthalt wieder die Fäden in die Hand nimmt, muss hier in erster Linie eingreifen.

Dabei begann es für Raunau gar nicht so schlecht. Nur beim Stand von 3:3 hatten die Raunauer bereits zwei Mal freistehend vergeben. Die schlechte Chancenauswertung und ein prächtig parierender Mainburger Keeper sollten sich dann sechzig Minuten wiederholen. Für den verletzten Boris Matzner mimte Kapitän Michael Thalhofer den Abwehrchef. Das sollte recht lange gut gehen. Beim 4:6 hätte Raunau die Chance gehabt sich abzusetzen. Die Abschlussschwäche hielt an und Mainburg spielte sich immer öfter in freie Wurfpositionen. Beim 13:9 Halbzeitstand sah man schon die Felle davon schwimmen.

Nach dem 14:10 spielten die Raunauer eine gute Phase. 14:13 und 15:14 ließen hoffen, doch das gute Gefühl schwand schnell wieder. Raunau verwarf zu viel und die körperlich präsenten Gastgeber steigerten sich. Die letzten fünf Minuten riskierte Raunau mit einer offenen Deckung alles, aber außer einer geringfügigen Resultatverbesserung erfolglos. 

Torschützen: Lukas Konkel 8/6, Mathias Waldmann 4, Florian Gaedt 4, Andreas von Kries 1, Oliver Kiebler 1, Michael Thalhofer 1, Ferit Celik 1, Dennis Mayer 1.