Allach in die Knie gezwungen -- Ist das der Befreiungsschlag?

Endlich einmal eine überzeugende Leistung der Raunauer Jungs im heimischen Schulzentrum. Mit der vielleicht besten Saisonleistung wurde in einem hochklassigen Spiel der Tabellendritte TSV Allach in die Schranken verwiesen. Gab es im Hinspiel im Münchner Nordwesten noch eine böse Abfuhr erzwangen die Raunauer Handballer am Samstag vor gut 300 Zuschauern ein deutliches 26:21.

Natürlich war der Spielverlauf nicht so eindeutig, wie das das Endergebnis vortäuscht. Die Gäste hatten lange Zeit während der zweiten Hälfte die Möglichkeit, das Spiel zu kippen. Insgesamt drei Mal näherten sie sich bis auf ein Tor an. Aber in diesen Phasen gab es, wie während des gesamten Spiels drei Garanten, die dies einfach nicht zuließen. Aus einer durchwegs überzeugenden Mannschaft ragten Maxi Jekle, Mathias Waldmann und Lukas Konkel hervor. Konkel glänzte wieder mit seiner psychischen Stärke und Treffsicherheit vom Siebenmeterstrich. Insgesamt neun Treffer, sechs Siebenmeter bei hundertprozentiger Ausbeute sind die nackten Zahlen. Herausragend sein letzter Strafwurf, bei dem er selbst auf unsanfte Art auf den Hallenboden geholt wurde. Normal soll man so eine Situation verweigern, aber Konkel tritt an und trifft zum entscheidenden 24:20. Noch auffälliger natürlich die Torhüterleistung von Maxi Jekle. Ist man vom TSV-Torwartgespann durchaus gute Leistungen gewohnt, Jekle toppte wieder einmal. In der ersten Hälfte hielt er wie ein Zerberus, auch mehrere Hundertprozentige, als Allacher alleine vor ihm auftauchten. Der gute Allacher Keeper Lukas Gollwitzer machte das zwar beinahe wett, in der zweiten Hälfte wurde in den wichtigen Phasen der Unterschied aber spielentscheidend.

Der dritte Faktor, vielleicht neben den sieben erzielten Feldtoren eher von den Experten erkennbar, war die Topleistung von Mathias Waldmann auf der Spielmacherposition. Er war nicht nur selbst torgefährlich sondern brachte seine Mitspieler immer wieder in Wurfpositionen. Es ging zwar nicht so leicht über die Außenpositionen wie in Immenstadt. Dazu war die Allacher Abwehr zu präsent. Diesmal mussten schon alle Mittel herhalten, um den Riegel zu knacken. Mit immensen Tempowechseln agierte die spielende Rückraumache Björn Egger, Waldmann und Michael Thalhofer, um dann doch vom Spielmacher wieder in die Ausgansstruktur gebracht zu werden. Dazu kamen als Joker für wichtige Tore immer wieder die Werfertypen Andreas von Kries und Ferit Celik aufs Feld.

Nach etwas zäherem Beginn bis zum 3:3, legten die Raunauer Jungs bis zum 7:4 vor. Allach glich noch einmal aus, aber beim 11:8 war die alte Distanz wiederhergestellt, die dann nicht ganz bis zum Halbzeitstand von 11:9 hielt. Das Ergebnis spricht schon von der hervorragenden Gesamtleistung aller Abwehrspieler. Dann kam die kritische Phase, Allach kam immer wieder heran, aber Waldmann, Florian Gaedt und Celik ließen den Ausgleich nicht zu. Ein geniales Tor fiel zum 20:16 in Unterzahl. Waldmann narrte im Alleingang die gesamte Abwehr. Doch Allach verkürzte nochmals zum 20:18 bevor Oliver Kiebler und Konkel mit seiner Nervenstärke den Sack zumachten. Die abschließenden Tore von Gaedt täuschen dann den nicht vorhandenen klaren Spielverlauf vor. Aber gerade das machte den Fans auf den Tribünen Riesenspaß. Endlich wieder Jubelszenen im Schulzentrum.

Zum guten Niveau der Begegnung trugen auch die beiden Schiedsrichter Christian Geißler und Alexander Polz bei. Wenn die Unparteiischen nicht auffallen agieren sie gut. Die uralte Handballerkenntnis lässt sich für die Begegnung uneingeschränkt anwenden. Die Referees hatten mit der allerdings auch durchwegs fairen Partie keinerlei Probleme und zeigten insgesamt nur vier Mal Zeitstrafen an.

Torschützen: Lukas Konkel 9/6, Mathias Waldmann 7, Florian Gaedt 5, Andreas von Kries 2, Ferit Celik 2, Oliver Kiebler 1.