Nächster Auswärtssieg bedeutet enorm viel im Abstiegskampf

Die Niederraunauer Handballer mussten am vergangenen Samstag in Friedberg mit ihren weißen Auswärtstrikots antreten. In den letzten Jahren war dies schon von vornherein ein negatives Zeichen. Doch heuer ist alles anders. Die Raunauer holten den nächsten Auswärtssieg, auch wenn dieser mit 30:31 durchaus glücklich ausfiel.

Wirkliche Auswärtsstärke war gegen die junge und äußerst bewegliche zweite Mannschaft des TSV Friedberg nur in den souveränen Phasen während der ersten Hälfte festzustellen. Vor allem im Abwehrspiel haperte es gewaltig. Selbst die Torhüter Maxi Jekle und Armin Hessheimer lieferten sich ein munteres Wechselspielchen. Nach extrem starken Aktionen landeten wieder Bälle im Netz, die sonst sichere Beute sind. Auch wechselten sich beide Goalies laufend ab, wirklich änderte sich aber nichts. Zu frei kam aber auch vor allem Tobias Fuchs zum Wurf. Beim Spielstand 6:7 hatte er bereits phänomenale fünf Feldtore erzielt. Die Raunauer mussten sich vorne mehr auf ihre Fähigkeiten im Mannschaftsspiel verlassen. Florian Gaedt zum Beispiel klaute dem Friedberger Gegenüber regelrecht den Ball und startete einen cleveren Alleingang zum 1:2. Oder die Tore von Lukas Konkel zum 2:3 und Oliver Kiebler zum 3:4, die schön über die jeweilige Außenposition ausgespielt wurden. Beim Spielstand von 6:8 dann wieder einmal eine berechtigte, wenn auch unglückliche Zweiminutenstrafe für Raunau. Doch das nutzte, der in dieser Phase überragende Raunauer Mathias Waldmann zum 6:9 mit einem verdeckten Unterarmwurf. Ein raffinierter Kopfleger von Kiebler führte danach zum 7:10. Aber dann war es auch schon vorbei mit der Raunauer Überlegenheit. Wenn Coach Udo Mesch wechseln muss, häufen sich in letzter Zeit einfach die Fehler und Unsicherheiten. Die Gastgeber nutzten dies gleich zum 10:11. Ein fantastisches Anspiel von Waldmann auf Konkel brachte dann das 12:14. Danach vergab aber der sonst so sichere Konkel einen Siebenmeter und auch Boris Matzner, dem es gelang die Abwehr etwas zu stabilisieren, versiebte eine Hundertprozentige. Zusammen mit dem Knaller von Ferit Celik zum 12:15 hätte das eine Vorentscheidung bringen können. So kamen die Herzogstädter aber wieder auf und unter dem laufenden Kopfschütteln von Mesch gelang ihnen der 14:15 Halbzeit-Anschluss.

Die Unzufriedenheit steigerte sich in der zweiten Hälfte noch. Auch Andreas von Kries brachte keinen neuen Schwung, nachdem sich die Friedberger jetzt besser auf die Aktionen von Waldmann eingestellt hatten. Mesch zog daraufhin eine sehr seltene Taktikkarte. Er wechselte einen zweiten Kreisspieler ein. Stefan Jordan und abwechselnd Florian Gaedt oder Lasse Sadlo sorgten jetzt für Aktion im Nahwurfbereich. Dadurch kam Michael Thalhofer immer besser ins Spiel und wurde zum Matchwinner.

Friedberg ging nach dem 18:18 laufend in Führung, meist glich Thalhofer wieder aus. Das wiederholte sich sieben Mal hintereinander bis Waldmann und Thalhofer die Führung mit 25:26 zurückholten. Beim 27:26 letztmals Vorteil Friedberg. In dieser Phase war Raunau dann doch erfahrener und cleverer. Ruhig wurden wieder die Außen gesucht und prompt machte Konkel die beiden abschließenden Tore zum 29:31. Das letzte, aus Raunauer Sicht vollkommen irreguläre Tor der Gastgeber konnte am Auswärtssieg nichts mehr ändern.

Torschützen: Michael Thalhofer 8, Lukas Konkel 8/1, Mathias Waldmann 6, Oliver Kiebler 4, Lasse Sadlo 2, Stefan Jordan 1, Ferit Celik 1, Florian Gaedt 1.