Raunau geht im Ammersee oder eben in Herrsching unter

Man muss schon weit zurückschauen, um einen Bericht zu finden, der eine Leistung der Raunauer Jungs so negativ schildert, wie dies am Sonntag in Herrsching einfach der Fall war. Bei einer 32:19 Niederlage fällt es aber auch schwer, positive Merkmale zu finden.

Gehörten die Herrschinger in den vergangenen Jahren immer zu den Lieblingsgegnern der Raunauer, war dieses Mal alles anders. Die runderneuerten Ammerseeanrainer zeigten den Gästen aus Schwaben was eventuell eine Spitzenmannschaft der Landesliga werden kann. Dabei waren die hochkaratigen Neuzugänge Marcus Hoffmann und Tizian Maier gar nicht alleine ausschlaggebend. Die beiden übten im Positionsspiel zwar enormen Druck auf die sowieso nicht funktionierende Raunauer Abwehr aus, aber überrumpelt wurden die Gäste vor allem durch das überragende Konterspiel der Herrschinger. Ihr Torwart Max Kilzheimer erwischte einen überragenden Tag, hielt alles was zu halten war und die tadellose Abwehr schickte die schnellen Spieler immer wieder mit riesigem Vorsprung alleine Richtung Gäste-Torhüter. Dort stand zwar ein sehr gut agierender Maxi Jekle, der immer wieder Sensationsparaden ablieferte. Aber im einsamen Kampf Torhüter gegen Angreifer zieht dann doch irgendwann der Keeper den Kürzeren. Mal ganz davon abgesehen, dass es die Herrschinger beständig schafften ihren Kreisspieler Aladin Huskic in Wurfpositionen zu bringen. Und dann, wenn sowieso schon nichts klappt, kommt jeder Abpraller zum Gegner und der Nachwurf wird zum Torerfolg. Vorne präsentierten sich die Raunauer weitgehend konzeptlos und präsentierten Kilzheimer die Bälle auf dem Silbertablett.

Dabei war der Start vollkommen in Ordnung. Eine zu erwartende Anfangsformation ging sogar 2:4 in Führung. Allerdings waren dies Einzelaktionen von Moritz Kornegger, Michael Thalhofer und Mathias Waldmann. Schnell stand es dann 5:5 und dann sogar 5:5. Mihaly More nahm eine Auszeit, ein Tor musste her und Oliver Blösch netzte auch tatsächlich ein. Zum letzten Mal war Raunau dran als eine Außenkombination von Waldmann zu Adrian Thalhofer erfolgreich blieb. Überhaupt überzeugte der junge Thalhofer mit einer guten Quote als Einziger neben den Torhütern. Denn jetzt begann das Fehlwurffestival der Raunauer, das sich in der zweiten Hälfte fortsetzen sollte. Die Herrschinger waren einfach besser und nahmen das 16:11 verdient in die Pause.

Danach nur noch Hoffnungswechsel auf Raunauer Seite. Es fand sich einfach keine funktionierende Einheit. Dazu wurde Christoph Schäfer, der als 15. Spieler auf der Tribüne saß, im Innenblock schmerzlich vermisst. Die Raunauer Spieler gingen mit fliegenden Fahnen unter. In einzelnen Sequenzen zeigten die Jungs zwar, dass sie eigentlich mithalten können. Aber alle noch so ausgefallenen Versuche, sogar der mit dem siebten Feldspieler, gingen schief. Beim 17:12 und 18:12 warfen die Gastgeber auf das leere Tor. Danach ging gar nichts mehr im Raunauer Spiel. Es wird Zeit, dass die Raunauer Jungs ein funktionierendes System finden.

 

Aufstellung und Torschützen: Armin Hessheimer, Oliver Kiebler, Adrian Thalhofer 5, Michael Thalhofer 1, Lukas Konkel 1, Lasse Sadlo, Maxi Jekle, Mathias Waldmann 4, Vinzenz Hegenbart 1, Florian Rothermel 1, Björn Egger 1, Oliver Blösch 1, Moritz Kornegger 2, Johannes Rosenberger 2.