Jetzt kommt auch noch Pech dazu

Zur bisherigen Unsicherheit kommt jetzt auch noch Pech dazu. Knüppeldick verläuft der Saisonstart für die Handballer des TSV Niederraunau. Nach einem guten Spiel auswärts in Eichenau in letzter Minute noch 30:29 zu verlieren ist einfach hart.

Die Voraussetzungen für eine gute Leistung waren schlecht. Neben den Verletzten Björn Egger, Boris Matzner und Stefan Jordan fielen auch noch studiumsbedingt Florian Gaedt und aus privaten Gründen Andreas von Kries aus. Also musste schon tief in das alte Raunauer Potenzial gegriffen werden. Mit dem langjährigen Ex-Kapitän Matthias Mayer gelang Trainer Udo Mesch durchaus eine Überraschung. Und Mayer konnte durchaus auch nach zwei ausgesetzten Spielzeiten noch einigermaßen mithalten. Nach 18 Minuten musste er schon beständig in der Abwehr spielen, nachdem sich Ferit Celik zwei unglückliche Zwei-minutenstrafen eingehandelt hatte. Der Abwehr-/Angriffswechsel funktionierte dann in der Folge auch recht gut. Als aber beim Stand von 18:18 dann auch noch Lasse Sadlo nach vorheriger guter Leistung verletzt ausfiel war kein Kreisläufer mehr auf der Bank. Und auch da musste Matthias Mayer ran.

Nach einem zähen Beginn kamen die Raunauer Jungs immer besser ins Spiel. Von der dritten bis zur zehnten Minuten überrollten sie die Eichenauer regelrecht. Die erfahrene Achse mit Mathias Waldmann und Michael Thalhofer funktionierte blendend. Und dazu traf Kapitän Thalhofer anfangs beinahe nach Belieben. Beim 1:6 hatte er bereits sein drittes Tor auf dem Konto. Dann stockte das Tempo der Raunauer etwas, die ESV-Spieler sahen ihre Chance. Dazu vergab Lukas Konkel beim 4:7 bereits den zweiten Siebenmeter. Vor allem der überragende Manuel Riemschneider, den die Raunauer auch in der zweiten Hälfte trotz temporärer Manndeckung nie ganz ausschalten konnten, blies zur Aufholjagd. Beim 7:8 zog Udo Mesch genau zur richtigen Zeit mit einem Team-time-out die Notbremse. Gleich lief es wieder besser. Raunau zog wieder bis zum 9:13 davon. Überhaupt funktionierte das Zusammenspiel zwischen Coaching und Team bestens. Die Handschrift von Mesch ist deutlich zu erkennen, auch wenn die Wechselmöglichkeiten weiter beschränkt blieben. Das 13:16 Halbzeitergebnis verhieß weiterhin nur Gutes.

Doch schnell zerfloss der Vorsprung. Zwei Würfe ans Gebälk und der ESV war dran. Bis zum 20:21 legte Raunau aber weiterhin vor. Danach zwei Fehler und die Gastgeber gingen erstmals in Führung. Doch Ferit Celik schlug mit zwei schönen Treffern zurück. Die Raunauer Abwehr verzweifelte weiterhin an Riemschneider und obwohl der unermüdlich kämpfende Mathias Waldmann und in der Schlussphase auch Ralf Clemente trafen, spitzte sich alles auf die letzte Minute zu. Celik muss werfen, doch der Torhüter hielt überragend. Eichenau hatte noch fünfzig Sekunden und wer sonst als Riemschneider sorgte für die Entscheidung. Die letzten zwanzig Sekunden gelang dann der Treffer zum Unentschieden nicht mehr. Trotz guter Leistung verließ das letzte Aufgebot der Raunauer Jungs das Parkett mit hängenden Köpfen.

Torschützen: Michael Thalhofer 8, Ferit Celik 6, Mathias Waldmann 6, Lasse Sadlo 3, Lukas Konkel 2, Oliver Kiebler 2, Ralf Clemente 2.