Bruck nicht nur eine Nummer zu groß

Die schwächsten 30 Minuten in der laufenden Saison und schon drohte eine Blamage beim TuS Fürstenfeldbruck. Doch wenigstens dagegen wehrten sich die Raunauer Jungs einigermaßen erfolgreich. Dennoch musste der TSV Niederraunau eine hohe 31:23 Niederlage hinnehmen.

Dass für die derzeitige Raunauer Formation die Trauben bei der Zweiten des Drittligisten zu hoch hängen war schon vorher zu befürchten. Im Münchner Westen sammelt sich derzeit die gesamte Handballklasse der Metropole und selbst aus Haunstetten hat es die Horner-Brüder nach Fürstenfeldbruck verschlagen. Diese Anziehungskraft hat aber parallel zu keiner Abwanderung geführt, sondern nur die zweite Mannschaft extrem verstärkt. Mehrere Spieler im Team standen in den letzten Jahren im Kader der Ersten bzw. sind sogar in der laufenden Saison dort im Einsatz. Die Klasse von Spielern wie Hoffmann, Gärtner, Schweinsteiger, Cimpean oder auch Hagitte im Tor ist für die Jungs aus Mittelschwaben derzeit nicht erreichbar.

Dennoch ärgerten sich Trainer Udo Mesch und auch die mitgereisten Fans in der ansonsten stimmungslosen Veranstaltung über das Auftreten der Gastmannschaft. Entweder es wurde gar nicht zugegriffen, zu spät oder fehlerhaft. Welche Bälle die Raunauer vertändelten war nicht annähernd landesligareif. Bezeichnend der erste Angriff der Brucker. Zwei Abpraller hintereinander, beide Male hatten die Raunauer die Finger dran, unter Kontrolle brachte den Ball dann aber doch ein Brucker Angreifer. Die Führung der Gastgeber war unweigerlich und obwohl sie mehrfach die Latte anvisierten wurde der Abstand der Raunauer, die immer wieder am Torhüter scheiterten, höher. Beim 10:3 bahnte sich ein Debakel an. Der Rückraum konnte sich sowieso nicht in Szene setzen und riskante Anspiele an den Kreis wurden sofort mit Kontertoren bestraft. Auf der Tribüne rumorte es: "Die sind total neben der Kapp`! Was ist denn da los?" Selten waren die Raunauer Jungs über den Halbzeitpfiff froher als beim Spielstand von 19:9.

in der zweiten Hälfte dann doch ein anderes Team. Weiterhin von den Schiedsrichterentscheidungen nicht gerade bevorzugt, entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. In der 40. Minute war Raunau auf 22:16 nähergekommen. Aber gleich zog der Brucker Trainer sein Team-time-out und schickte wieder die stärkste Sieben aufs Parkett. Raunau ließ wieder Chancen aus, kämpfte aber wenigstens vorne wie hinten. Dazu zeigte Maxi Jekle, einziger Spieler der den Vergleich mit seinem Gegenüber nicht scheuen musste, einige tolle Paraden. Sogar das Angriffsspiel wurde ansehnlicher, auch wenn eine Wende ausgeschlossen war. Vielleicht kann Udo Mesch wenigstens auf diese 30 Minuten aufbauen. Den ersten Abschnitt sollten die Raunauer besser schnell verarbeiten und dann vergessen.

Torschützen: Lukas Konkel 7/6, Mathias Waldmann 4, Lasse Sadlo 4, Michael Thalhofer 3, Moritz Hegenbart 2, Björn Egger 2, Oliver Kiebler 1.