Memmingen deutlich unterlegen in einem schwachen Landesligaspiel

Für manchen Zuschauer wurde das Spiel des TSV Niederraunau am Samstagabend doch zur Enttäuschung. Nicht nur weil das Treffen mit dem alten Kontrahenten TV Memmingen sich auf niedrigem Niveau abspielte. Es fehlte einfach die Spannung. Die Raunauer waren beim 33:22 Erfolg haushoch überlegen.

Schon vor dem Spiel hatte Gästetrainer Reinhold Weiher geklagt, dass ihm kurz vor der Saison der gesamte Rückraum weggebrochen ist. Und das merkte man den zusätzlich ersatzgeschwächten Allgäuern auch an. Selten strahlten sie aus dem Rückraum wirklich Gefahr aus. Natürlich erzielten Johannes Gersberg und Zsolt Novak von dort ihre Tore. Mindestens genau so oft gerieten die Gäste aber aufgrund des fehlenden druckvollen Spiels in Zeitspielgefahr und mussten dann unvorbereitet abschließen. Auch die Raunauer zeigten nicht ihr bestes Spiel, spulten aber zumindest ihr Programm routiniert ab. Konter und zweite Welle sind weiterhin die große Stärke des Teams. Dazu die jetzt gegebenen Breite im Kader, die sich auch in der Anzahl der Torschützen wiederspiegelt.

Der TV Memmingen hielt nur anfangs dagegen. Bis zum 5:5 konnten die Gäste sogar zwei Mal in Führung gehen. Doch beim 7:5, bereits dem dritten Tor von Youngster Michael Klaußer, war erstmals ein kleiner Abstand erreicht, der bis zum 9:5 durch Boris Matzner und Oliver Kiebler ausgebaut wurde. Beim 12:7 durch Tobias Hartmann war schon Distanz zum Gegner aufgebaut. Noch einmal bäumte sich die junge Allgäuer Truppe auf und kam zum 12:9 heran. Sichere Siebenmetererfolge von Manuel Scholz und Treffer von Julian Waldmann stellten das Halbzeitergebnis wieder auf ein deutliches 17:11.

Als den Memmingern auch in der zweiten Hälfte der Anschluss nicht gelingen wollte, merkte man ihnen schon bald Resignation an. Sie hatten ihr Abwehrspiel mit einem Vorgezogenen gegen Manuel Scholz ausgerichtet und wenn dieser nicht auf dem Feld war wurde Julian Waldmann eng gedeckt. Nachteile dieser taktischen Variante sind natürlich immer die großen Räume, die damit den anderen Angreifern gegeben sind. Und die nutzten die Raunauer dann doch weidlich aus. Dazu die unwiderstehliche zweite Welle, aus der Mathias Waldmann mehrere Treffer hintereinander gelangen. Schnell war mit dem 24:13 ein für die Landesliga unüblicher Vorsprung herausgeworfen. Nach dieser sehr ordentlichen Phase sank das Spielniveau deutlich. Die Memminger konnten nicht und die Raunauer wurden durch eine Vielzahl von Zweiminutenstrafen in ihrem Spielfluss gehemmt. Vollen Ehrgeiz bis zum Ende entwickelte nur Thomas Wildt, der noch einige schöne Treffer, darunter den Endstand zum 33:22 erzielte.

Die dauernd verhängten Zeitstrafen in einem überaus fairen Spiel wurden dabei zum Ärgernis für viele Zuschauer und die Offiziellen. Zwar unparteiisch auf beiden Seiten verhängt, aber selten nochvollziehbar. Das Diktat der progressiven Bestrafung wurde von den Schiedsrichtern so ausgelegt, dass der Spielgedanke darunter litt – Schade.

Torschützen TSV: Manuel Scholz 9/7, Mathias Waldmann 5, Thomas Wildt 3, Tobias Hartmann 3, Julian Waldmann 3, Michael Klaußer 3, Boris Matzner 2, Maxi Deisenhofer 2, Oliver Kiebler 2, Christoph Schäfer 1.

 

Spiel-Stenogramm: Torfolge 1:0, 3:4, 5:4, 9:5, 11:6, 13:10,17:10, 17:11 (Halbzeitstand), 20:12, 24:13, 25:16, 28:18, 30:19, 31:22, 33:22 Endstand