Jetzt ist Raunau doch gestolpert

 

Den doppelten Punktgewinn verspielten die Raunauer Jungs in den letzten Minuten. Mit dem 31:31 Unentschieden gaben die Handballer des TSV Niederraunau den ersten Punkt in der Landesliga Süd ab. Der Ausgleichstreffer für die Gäste aus Niederbayern fiel gar erst mit dem Schlusspfiff.

Dass der Trainer des Lokalrivalen aus Günzburg Stefan Hofmeister Raunau gleich zu einem der Topfavoriten in der Liga erklärt hatte, erwies sich als Hypothek. Die Raunauer hatte im letzten Jahr eine absolute Abgezocktheit in schwierigen Situationen ausgezeichnet. Was das Team in den letzten Minuten am Samstag ablieferte war alles andere als souverän und schon gar nicht abgezockt. Nach einem zähen Ringen, das vierzig Minuten anhielt und eigentlich von den Gästen aus Simbach dominiert wurde, schienen sich die Raunauer frei geschwommen zu haben. Beim 29:26, einem Wahnsinnstreffer von Manuel Scholz, der im Fallen noch den Ball in den Winkel hämmerte, war Raunau auf der Siegerstraße. Das 30:27 verstärkte diese Meinung noch. Aber andauernde Zeitstrafen, in Summe zehn für Niederraunau, ließen die Simbacher aufkommen. Beim Stand von 30:29 verwarf Scholz zudem einen Siebenmeter, nachdem er zuvor sage und schreibe 21 Strafwürfe in Folge verwandelt hatte. Mathias Waldmann erzielte aus dem Totwinkel anschließend nochmals einen Treffer zum 31:29, aber ein Siebenmetertreffer der Gäste brachte die Spannung zum Überkochen. Raunau konnte die Zeit in Unterzahl nicht ausspielen und ein riskanter Pass fand seinen Abnehmer nicht. Simbach hatte noch zwanzig Sekunden und genau fünf Sekunden vor Schluss hatten die Gäste einen Freiwurf in aussichtsreicher Halblinksposition. Und tatsächlich, Damir Tomasevic gelang der Ausgleich gegen die Raunauer Abwehr, die mehr mit dem Nebenmann gerechnet hatte.

Torwart Armin Hessheimer hatte dabei keine Chance. Wobei er es war, der den Raunauern mit überragenden Paraden überhaupt diese Schlussphase gesichert hatte. In der ersten Hälfte das gewohnte Bild der Vorwoche. Raunau bekam in der Abwehr einfach keinen Zugriff auf die Simbacher Rückraumspieler und der wuchtige Kreisspieler Fabian Schwibach war überhaupt nicht zu bremsen. Wenn es doch einmal gelang gab es zweifelhafte Zeitstrafen. Das Angriffsspiel funktionierte dagegen bestens. Scholz, Mathias Waldmann, Boris Matzner und Maxi Deisenhofer wechselten sich mit Torerfolgen ab. Der Halbzeitstand von 16:17 ließ alles offen.

Dann kam die große Zeit von Hessheimer. Er hielt was zu halten war und vorne netzten Julian Waldmann, einmal sogar als Rechtshänder mit dem linken Arm, und Thomas Wildt ein. Diese gute Phase führte zum Dreitorevorsprung für den TSV. Aber dann kamen die letzten Minuten.

Torschützen TSV: Manuel Scholz 8/4, Mathias Waldmann 5, Julian Waldmann 4, Thomas Wildt 3, Boris Matzner 3, Maxi Deisenhofer 2, Christoph Schäfer 2, Michael Thalhofer 2, Oliver Kiebler 1, Michael Klaußer 1.

 Spiel-Stenogramm: Torfolge 2:1, 4:5, 7:8, 7:10, 10:11, 15:15, 16:17 (Halbzeitstand), 16:19, 20:20, 24:21, 27:25, 29:26, 30:27, 31:31 Endstand