Raunauer Angriffswellen spülen die Gäste vom Ammersee weg

Einerseits sehnen die Raunauer Handballer die Weihnachtspause herbei, in die sie nun als ungeschlagener Tabellenführer der Landesliga Süd gehen können. Andererseits wird der sensationelle Lauf unterbrochen, den die Raunauer Jungs derzeit haben. Auch der an sich starke TSV Herrsching wurde am Samstag derb mit 36:18 nach Hause geschickt.

War es am vergangenen Samstag noch Maxi Jekle, der die Dietmannsrieder frustrierte, so war es dieses Mal die insgesamt überzeugende Abwehr. Jekle hielt in der ersten Halbzeit sehr gut, Armin Hessheimer, frisch aus dem Urlaub zurück, stand in der zweiten Halbzeit keinen Deut zurück. Davor arbeitete eine Abwehr, die zu keinerlei Kritik Anlass gab. Vor Wochen noch die Schwäche der Raunauer, scheint sich auch die Defensive stabilisiert zu haben. Boris Matzner ist sowieso immer zur Stelle, aber auch die starken Halbverteidiger Julian Waldmann, Christoph Schäfer und Maxi Deisenhofer hatten die Rückraumkanoniere aus Herrsching bestens im Griff.

Im Angriffsspiel überzeugte der für den erkrankten Oliver Kiebler auf Rückraummitte einspringende Kapitän Maxi Deisenhofer voll und ganz. Die Raunauer Jungs brannten in den ersten Minuten ein Feuerwerk ab, das die Gäste über dem Ammersee wohl noch nicht gesehen haben. Manuel Scholz begann, danach netzten Mathias Waldmann und jeweils zwei Mal Deisenhofer und Julian Waldmann ein. Bevor die Gäste sich richtig orientieren konnten stand es schon 6:0 nach teilweise traumhaften Kombinationen. Die Herrschinger kamen danach besser ins Spiel, trotzdem spülten die Raunauer Angriffswellen weiter über sie hinweg. In der zwanzigsten Spielminute erzielte Julian Waldmann bereits das 15:7 und die Vorentscheidung war gefallen. Etwas ruhiger verliefen die letzten zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff, herausragend dabei ein Unterzahltor durch Mathias Waldmann. Der Halbzeitstand von 18:10 verwunderte die proppenvolle Halle. Die „Aktion Volle Halle“ überzeugte. Um die 500 begeisterte Zuschauer verfolgten das allerdings einseitige Match. Von vielen erstmals erschienenen Gästen war zu hören: „Da ist einfach was los, auch wenn ich vom Spiel selbst nicht viel verstehe!“

Die zweite Hälfte begann wesentlich zäher. Der erste Raunauer Treffer fiel erst in der 37. Minute. Die Manndeckung gegen Manuel Scholz wirkte nicht allzu lange. Beim Stand von 21:12 platzte der Knoten wieder. Eine Siebener-Serie der Raunauer brachte das 28:12. Vor allem Tobias Hartmann, wie immer sofort im Spiel, beteiligte sich jetzt am munteren Torewerfen. Am Schluss vertändelten sich die Raunauer etwas, um noch einen Schönheitspreis zu gewinnen. Das geht oft schief, schaut aber manchmal gut aus, genauso wie das Endergebnis von 36:18 auf der Anzeigetafel.

Torschützen TSV: Mathias Waldmann 8, Maxi Deisenhofer 8/1, Julian Waldmann 6, Tobias Hartmann 5, Manuel Scholz 4/1, Boris Matzner 3, Micheal Klaußer 1, Christoph Schäfer 1.

Spiel-Stenogramm: Torfolge 6:0, 9:2, 11:4, 13:6, 16:7, 17:8, 18:10 (Halbzeitstand), 21:11, 28:12, 30:15, 32:17, 36:17, 36:18 Endstand