Die Löwen fressen die Raunauer

Eine Überraschung gab es bereits vor dem Spiel. Der TSV Niederraunau hatte plötzlich vier Punkte und befand sich nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Dem TV Erlangen-Bruck waren alle Punkte aufgrund des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers aberkannt worden. Keine Überraschung gelang dann den Raunauern im Bayernligaspiel gegen die Anzinger Löwen. Der TSV konnte nur in der ersten Hälfte mithalten und unterlag deutlich mit 29:19.

Dabei hatten sich die Raunauer vorgenommen, unbeeindruckt von irgendwelchen Sportgerichtsverfahren zu bleiben. Üblicherweise kann da noch einiges passieren. Eher beeindruckend waren dann die Löwen des SV Anzing. Die rechte Seite besetzt mit den Neuzugängen Florim Hoxha und Vlatko Ranogajec wirbelte schnellbeinig immer wieder die Abwehr der Raunauer durcheinander. Dazu kam mit Nikolaus Hawranek, den Raunauern noch bestens bekannt aus seiner Zeit beim TSV Trudering, ein Antreiber und Vollstrecker, gegen den die Blauen oftmals hilflos wirkten. Schnell stand es 3:0 und Maxi Jekle verließ bereits sein Tor. Bei den Raunauer wechseln die Torhüter in eigener Verantwortung und mit insgesamt drei „Gluckern“, zwei davon abgefälscht, begann das Spiel einfach zu schlecht für Jekle. Armin Hessheimer hielt dann beim Stand von 4:2 gleich einen Siebenmeter und auch beim Spielstand von 7:5 konnte er dies wiederholen. Die Raunauer waren bis dahin vier Mal durch Strafwürfe von Michael Thalhofer und Mathias Waldmann erfolgreich. Die Anzinger wirkten zwar druckvoller, Raunau spielte aber geduldig und wartete auf die sich bietende Lücke, die sich meist am Kreis auftat und die dann eine Siebenmeterstrafe zur Folge hatte. Als auch noch Andreas Kries, wie im Spiel gegen Sulzbach, anfing aus dem Rückraum zu bomben befand sich das Spiel auf Augenhöhe. Der junge Hoffnungsträger der Raunauer traf vier Mal in kurzer Folge. Auch Lukas Konkel hatte einen respektablen Tag erwischt. Nach der Verletzung des starken Stefan Jordan kam er an den Kreis, setzte seinen Körper mehrfach erfolgreich ein und erzielte so auch den Anschluss zum 12:11 direkt nach Wiederbeginn.

Aber leider sollte es in der zweiten Hälfte nicht so weitergehen.

Der schwer am Handgelenk verletzte Maxi Deisenhofer unkte schon in der Halbzeit: „Jetzt kommt unsere Lieblingsviertelstunde“. Leider wurden daraus knapp 30 Minuten. Die Raunauer verloren komplett ihre bis dahin bayernligareife Linie und spielten zwei Klassen schwächer. Ruck-zuck stand es 18:12 und Hawranek schenkte bis zum 25:13 weiter fleißig ein. Lukas Konkel und Julian Waldmann waren dann die einzigen die noch ernsthaft dagegenhielten und das Ergebnis wieder etwas flacher halten konnten. Der Rest der Mannschaft hatte sich aufgegeben. Augenfällig waren da vor allem zwei Konter, die schon beinahe peinlich verschenkt wurden.

Wieder zeigte das Team eine Halbzeit Bayernligatauglichkeit, auf die aufzubauen ist. Gegen letztlich entfesselt auftretende Anzinger konnte das aber nicht reichen. Jetzt gilt es erneut Blessuren auszuheilen.

Torschützen TSV: Andreas von Kries 5, Lukas Konkel 5/1, Michael Thalhofer 4/3, Julian Waldmann 2, Mathias Waldmann 2/1, Oliver Kiebler 1

Spiel-Stenogramm: 3:0, 4:3, 7:5, 10:7, 12:10 (Halbzeitstand), 12:11, 14:12, 18:12, 20:13, 25:13, 28:16, 29:19 Endstand