Herber Dämpfer für TSV Niederraunau gegen den Spitzenreiter

Der TSV Niederraunau ist spielerisch gegen die HSG Dietmannsried/Altusried deutlich unterlegen und erhält sowohl in Abwehr als auch im Angriff eine Lehrstunde. 

Hätte man vor der Saison vorhergesagt, dass das Spitzenspiel der Landesliga Süd-West am 7. Spieltag im Krumbacher Schulzentrum stattfinden wird, wäre man mit Sicherheit belächelt worden. Zu schwer konnte die Spielstärke der jungen Niederraunauer Mannschaft eingeschätzt werden. Doch die Raunauer Jungs zeigten in den vergangenen Wochen sehr gute Leistungen und verdienten sich dadurch das Duell um den ersten Platz gegen die HSG Dietmannsried/Altusried. Schon etwas klarer war die Favoritenrolle bei den Allgäuern. Aufgrund des qualitativ und quantitativ hervorragenden Kaders gehörten die Gäste schon vor der Saison zu den absoluten Meisterschaftsfavoriten.

Es war nun also alles angerichtet für ein echtes Topspiel. Vor einer Saison-Rekordkulisse von 450 Zuschauern starteten beide Teams mit hohem Tempo. Im Angriff wurde nicht lange gefackelt und bei Ballgewinnen blitzschnell nach vorne gespielt. So entwickelte sich ein Leckerbissen für Freunde des Angriffshandballs. Eine Drei-Tore-Führung der Gäste (3:6) konnte von den Hausherren ausgeglichen werden. Nach elf Minuten Stand es so bereits 6:6. Bereits in dieser Phase des Spiels wurde allerdings deutlich, dass die Raunauer Jungs härter für ihre Tore arbeiten müssen. Die offensive Abwehr der Allgäuer besetzte sehr gut die Räume und packte beherzt zu. Einzig Johannes Rosenberger konnte durch dynamische Anläufe konstant für Gefahr sorgen. 

Noch größere Probleme als im Angriff hatte der TSV Niederraunau zunehmen in der Abwehr. Die Klasse der Spieler mit höherklassiger Erfahrung war zwar bekannt, die Raunauer Jungs konnten an diesem Abend trotzdem nichts entgegensetzen. Christian Haller auf der Mitteposition zu überragend die Fäden und Maximilian Schneider verwertete eiskalt. Beim Stand von 6:9 hatten die beiden Hauptprotagonisten allein acht Tore erzielt. Coach Mesch versuchte danach noch mit einer Auszeit neue Impulse für die Abwehr zu setzen, leider erfolglos. Die Gäste zogen unaufhaltsam davon und erhöhten ihren Vorspruch bis zur Halbzeitpause auf 11:20. Bemerkenswert und hoffentlich lehrreich für den TSV Niederraunau war die Cleverness der Gäste. Jede noch so kleine Lücke in der Niederraunauer Abwehr wurde konsequent bestraft und vor dem Tor blieben die Allgäuer eiskalt. 

In der Halbzeitpause versuchte Udo Mesch seine Schützlinge nochmal zu motivieren. Ein solcher Rückstand ist im Handball keinesfalls hoffnungslos. Um eine Aufholjagd zu starten war allerdings eine deutliche Leistungssteigerung notwendig. Diese blieb aus. Die Raunauer Jungs bissen sich weiterhin die Zähne an der aggressiven Abwehr der Gäste aus. Lediglich Melvin Ugur und Björn Egger kämpften bis zum Schluss und konnten noch Akzente setzen. Auch Nachwuchstalent Gabriel Scholz bekam nun seine Chance im Rückraum und konnte diese nutzen und belohnte sich mit seinen ersten zwei Toren im Männerbereich. Am Ende verliert der TSV Niederraunau deulich mit 26:37 und muss sich eingestehen, dass zur absoluten Ligaspitze noch etwas fehlt. 

 

Spieler und Tore: Maxi Jekle, Maxi Klaußer (beide Tor); Melvin Ugur (2), Oliver Kiebler (3), Adrian Thalhofer (1), Moritz Kornegger (3/1), Björn Egger (4), Gabriel Scholz (2), Christoph Schäfer, Oliver Blösch, Vinzenz Hegenbart (3), Johannes Rosenberger (4), Marius Waldmann (4/1)